… und den Satz mal ganz schnell lesen: Eialaalaia. Hübsch, gell? Klingt irgendwie wie Richard Wagner bei einer bekifften Oster-Orgie (wallalaweia!).
Dom Perignon hat uns ein Eierrezept für die Osterfeiertage geschickt (auch Christian Dior pflegte mit dem Champagner zu kochen, siehe Artikel im Archiv): Oefs Passard, benannt nach dem berühmten französischen Sternekoch Alain Passard. Voilà:
Das inspirierte uns, mal in in einem analogen Buch zu kramen ("How to walk in High Heels"). Da war doch noch was! Genau: Ein Rezept für pochierte Eier à la Azzedine Alaïa.
Das Rezept ist herrlich kapriziös. Die Anleitung für ein pochiertes Ei, um beispielsweise Eier Bénédict zu kreieren. Frenchy halt!
Man nehme:
Einen Topf mit kaltem Wasser. Salzen. Das Wasser langsam kochen lassen. Wie die Autorin behauptet, sei dies ein so delikater Prozess wie das Fertigen von Spitzen-Ornamenten - der Vorgang verlange Akkuratesse (nun ja, schon mal Wasser ganz vorsichtig und akkurat gekocht???).
Ei aufschlagen und das Innere in ein Glas gleiten lassen.
Jetzt kommt die Zirkusnummer: Sobald das Wasser kocht, lege man ein 10 x 10 cm großes weißes (!) Satinstück in dem Topf. Und zwar mit der glänzenden Seite nach oben (… nights in white Satin…lalalala...). Sodann wirble man den Stoff zart im Kreis. Ob man im oder gegen Uhrzeigersinn wirbeln soll, ist nicht überliefert. Auch nicht, welche Auswirkung das auf die Gesundheit hat (Veganer dürfen eh'nicht mitspielen). Während das Stofffetzchen nun wirbelt, möge man das Ei ins Zentrum des Seidenmaterials platzieren. Und weiter wirbeln.
Jetzt kommt der Super-Tipp: Damit das Eiweiß nicht neben raus läuft, möge man das kleine Satin-Scheißerchen fünf Mal in die eine Richtung drehen, dann einmal in die andere und so weiter, bis sich der Glibber festigt.
Sobald der Arm müde werde (bei mir sind das ca 10 Sekunden) - die Autorin spricht von etwa zwei Minuten Eier leiern: Stopp! (Ja, so sagt sie das einfach: Stopp!). Das ganze Getöse wird mit einer Schaumkelle aus dem Wasser gehoben; abtropfen lassen und das Ei mit einem Messer vom Satinkleid entfernen, das jedoch mittlerweile Gummi-gelatine-artig am Hühnerprodukt klebt.
Wie man elegant aus dieser Nummer heraus kommt, verschweigt das Buch. Versuchen Sie gar nicht erst, dazu eine Sauce Hollandaise selbst zu machen. Gehen Sie in den Supermarkt.
Keine Wunder, dass das Rezept im Deutschen "verlorene Eier" heißt.